Naturschutzgebiet Leutstettener Moos – Tourbericht vom 16. Februar 2020

Mit einer großen Rassevielfalt – vom Bolonka bis zur Deutschen Dogge – erobern 5 Frauen mit 7 Hunden das Naturschutzgebiet Leutstettener Moos bei herrlichem Frühlings- und Biergartenwetter. Besonders freut mich, dass drei der Hunde „Wiederholungstäter“ sind – ein schöneres Feedback können wir uns kaum wünschen. ❤️

Von Percha aus geht es zunächst über Heimathausen Richtung Nordwesten. Auch wenn die Wege teils noch matschig sind, strahlt die Sonne mit Menschen und Hunden um die Wette ?

Die Hunde genießen die laue Luft, die Ruhe, die Graswege und Wiesen zum Rennen und Toben. Während die kleineren Hunde entspannt vor sich hin trippeln, flitzen insbesondere Dogge Cooper (2 Jahre) und Jagdhundmix Ella gerne um die Wette – zur Freude aller Zuschauer. Cooper ist einfach ein Komiker und bringt alle immer wieder zum Lachen mit seinen ungelenk wirkenden Sprüngen, den schlackernden Ohren und Lefzen oder abrupten Wendungen. Die frühe Jahreszeit hat den Vorteil, dass wir noch vor der Brut- und Setzzeit unterwegs sind. Ab April sind in diesem Teil des Naturschutzgebietes viele Bodenbrüter anzutreffen. Hier blühen im Sommer übrigens auch viele wilde Orchideen (Knabenkraut).

Immer wieder spannend finde ich zu beobachten, dass sich bereits in der ersten halben Stunde der Tour herauskristallisiert, welche Hunde ähnliche Vorlieben haben und gut miteinander klarkommen. Insgesamt sind alle sieben auf der gesamten Tour absolut entspannt und gelassen unterwegs. An dieser Stelle möchte ich mal ein großes Lob an die Teilnehmerinnen aussprechen, die zu jeder Zeit die eigenen Hunde im Blick haben und stets rechtzeitig eingreifen, damit niemand sich gestört oder bedrängt fühlt – weder innerhalb der Gruppe noch außerhalb. Chapeau! Ihr habt wirklich tolle Hunde!

Unterwegs mit einer Hundegruppe erregt man schnell Aufmerksamkeit. Die Radler*innen sind allerdings positiv überrascht, dass Hunde und Menschen stets rechtzeitig den Weg räumen, um sie passieren zu lassen ??
Wird die Gruppe dann noch von einer imposanten Deutschen Dogge angeführt, gibts auch keine Probleme mit unangeleinten „Tut-Nixen“, die das Rudel zu sprengen versuchen. Die meisten Entgegenkommenden nehmen ihre eigenen Hunde sehr schnell an der Leine ? Dies freut insbesondere unseren Clooney, der sich diesmal ganz besonders sicher und beschützt fühlt und kein einziges Mal einen Fremdhund meldet!

Das Leutstettener Moos ist der trockengefallene Teil des Starnberger Sees. In dem Moorgebiet gibt es zahlreiche Tümpel und Wasserläufe, die nach dem nassen, warmen Winter extrem gut gefüllt sind – zum großen Vergnügen einiger Hunde. Insbesondere Cooper testet jedes Wasserloch persönlich aus.

Pünktlich zur Mittagspause erreichen wir dann die Schlossgaststätte Leutstetten. Der Biergarten ist zwar offiziell noch geschlossen, wir nutzen jedoch das Catering des Restaurants und finden draußen einen ruhigen Tisch mit hinreichend Platz für unsere Hunde. Die Reiberdatschi mit Schinken-Käse und Salat sind ein Gedicht!

Eine unschöne Situation gab es allerdings. Ein etwa 3-jähriger Junge bewegte sich zwischen den Tischen schnurstracks auf uns und die 7 Hunde zu. Ich stoppte das Kind spontan mit einer deutlichen Geste und bat den Vater freundlich, seinen kleinen Sohn nicht zu den Hunden hinlaufen zu lassen. Der Junge war intuitiv sofort stehen geblieben, als Paula und Clooney ihn meldeten – ein kluges Kind. Der junge Familienvater hatte sich offenbar erschreckt und begann sofort, uns wüst zu beschimpfen, dass sein Sohn ja wohl das Recht habe, hier überall unbeschadet frei rumzulaufen und es unsere Aufgabe sei, unsere Hunde zu kontrollieren. ? Die Situation mutete absurd an, denn die Hunde lagen alle auf ihren Decken eng bei uns, während das kleine Kind sich unbeaufsichtigt außerhalb Reichweite der Eltern befand. Wir hatten uns ganz bewusst nicht auf die überfüllte Terrasse, sondern etwas entfernt vom Spielplatz im leeren Biergarten platziert. Mein freundlicher Hinweis, dass meine Bitte keinesfalls dem Wohl der Hunde, sondern der Sicherheit seines Kindes dient, brachte ihn fast noch mehr in Rage. In diesem Moment schaltete sich eine junge Frau ein, unter deren Tisch ebenfalls drei große Hunde lagen. Ganz freundlich pflichtete sie mir bei und wies den Mann darauf hin, dass er derjenige sein, der mit seinem aggressiven Tonfall hier für Unfrieden sorgt und dass es gut gemeint sei, wenn er darauf hingewiesen wird, dass es nun mal Hunde gibt, die fremde Kinder nicht so nah bei sich dulden. Daraufhin stapfte er empört mit seinen zwei Kindern von dannen. Mir tat das Kind leid, denn es stand die ganze Zeit zwischen uns und verfolgte die Diskussion mit großen Augen. Es hätte ihm sicherlich gut getan, nach dem Schreck tröstend in den Arm genommen zu werden und zu lernen, dass man nicht zu fremden Hunden hinlaufen darf. Schade um die verpasste Chance ?

Wir lassen uns jedoch den Tag davon nicht verderben, denn unsere Laune ist bestens und wir genießen das Mittagessen im Freien. Da auf dem Hauptweg Richtung Starnberg extrem viel los ist, beschließen wir spontan, den etwas längeren Hinweg auch zurück zu nehmen. Die Strecke ist für Hunde ein echter Traum: Wiesen, Bachläufe, Buddelflecken, trockenes Laub, Klettermöglichkeiten, viele tolle Gerüche und kaum ein Mensch unterwegs. Wir Zweibeiner können uns an diesem Vergnügen kaum satt sehen.

Alle sieben Hunde sind absolut toll erzogen, sozial verträglich, reagieren super auf ihre Menschen und die gesamte Gruppe bewegt sich rücksichtsvoll in der Natur und gegenüber Passanten. Und gerade deswegen dürfen und sollen die Hunde unterwegs auch Hund sein, mal flitzen, ins Wasser springen, sich auf der Erde wälzen oder Löcher buddeln. Ganz nach dem Motto: schmutzige Hunde sind glückliche Hunde ❤️ Und uns Menschen tut das Eintauchen in die Natur und ihre Elemente ohnehin gut! ?

Funny-immer-schmutzig ?

Das tolle Wetter schenkt uns den klaren Blick auf die verschneiten Berge und die Fotos sprechen für sich ?

Nach knapp 10 Kilometern erreichen alle müde und zufrieden wieder den Ausgangspunkt – eine gelungene Tagestour mit wunderbaren Menschen und ihren Hunden geht zu Ende. Ein Teil der Gruppe gönnt sich zum Abschluss noch einen Besuch im Cafe Achtsamkeit während die Hunde im Auto bereits von ihren Abenteuern träumen.

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